Roberto on Sun, 20 Apr 2003 20:14:09 +0200 (CEST)


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[rohrpost] Willkommen zu dichtung-digital 2/2003


Diese Ausgabe ist koproduziert und kopubliziert von Arteonline.arq.br
(Rio), Coriolisweb.org (Toronto), dichtung-digital.org (Berlin),
Turbulence.org (New York). Sie trägt den Titel "Paris Connection" und
enthält Einführungen zu, Interviews mit und Besprechungen zu:
Jean-Jacques Birgé, Nicolaus Clauss, Frédéric Durieu, Jean-Luc Lamarque,
Antoine Schmitt, Servovalve (Einleitungen und Interviews von Jim
Andrews, Besprechungen von Roberto Simanowski und Carrie Noland). Alle
Berträge sind in Englisch. Für französische, portugiesische und
spanische Versionen siehe: http://vispo.com/thefrenchartists.
Die Version von dichtung-digitial ist herausgegeben von Roberto
Simanowski. Sie wurde ermöglicht durch das ZKM (Zentrum für Kunst und
Medientechnologie, Karlsruhe,: http://www.zkm.de), das die Ausgabe
virtuell erworben hat, um der Netzgemeinde den freien Zugang zu allen
Beiträgen dieser Ausgabe zu sichern (zum virtuellen Kauf einer
dd-Ausgabe vgl.: http://www.dichtung-digital.de/Service/ads.htm#2000).
Vielen Dank dem Sponsor und viel Vergnügen den Lesern.
Roberto Simanowski

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INHALTSUEBERSICHT
INHALT
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INHALTSUEBERSICHT
Editorial | Einleitung 1 | Einleitung 2 | Einleitung 3 | Einleitung 4 |
Birgé-Intro | Birgé-Interview | Clauss-Intro | Clauss-Interview |
Clauss-Review | Durieu-Interview | Durieu-Review | Lamarque-Intro |
Lamarque-Interview | Schmitt-Intro | Schmitt-Interview | Schmitt-Review
| Servovalve-Intro | Servovalve-Interview | Servovalve-Review | Konkrete
Poesie

INHALT:
***Editorial
Die Koproduktion eines Projekts wie Paris Connection bietet die
Möglichkeit schon im Produktionsprozess in einen kritischen Dialog zu
treten. Paris Connection macht bekannt mit einer lose verbundenen Gruppe
von Künstlern, die einander kennen, mitunter Projekte geimeinsam
erstellen, alle mit Macromedia Director arbeiten, professionelle
Programmierung mit philosophischen Reflexionen verbinden und für eine
Software-Art stehen, die sich durchaus unterscheidet von jener, die Lev
Manovich in seinem Essay "Generation Flash" entwirft -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/editorial.htm
***Einleitung: Jim Andrews
Der Blick auf das Werk eines jeden einzelnen beeindruckt, der Blick auf
ihr Werk als Gruppe fasziniert durch die Varianz und doch auch Kohärenz
des künstlerischen Angangs. Dies liegt zum einen an der von allen
benutzen Software Shockwave, die zur Fusion von Bild, Ton, Video und
Programming ermuntert, zum anderen an ihrer gegenseitigen guten
Bekanntschaft und intensiven Zusammenarbeit. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/intro-andrews.htm
***Einleitung:  Regina Célina Pinto
Diese Gruppe französischer Künstler und ihr höchst interessantes Werk
führt zu einer Frage: Könnte es sein, dass diese Künstler die
Morgendämmerung eines neuen Sehens bewirken, wie einst die
Impressionisten? Einen komplexen, eminent aktiven, interactiven und
wissenschaftlichen Blick? -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/intro-pinto.htm
***Einleitung: Roberto Simanowski 
Gibt es Netzliteratur so brillant wie diese Netzkundt? Das Problem liegt
in der Form. Während bildene Künstler immer ihr Material reflektieren,
finden Experimente in der Literatur zumiest nicht auf der visuellen
Ebene des Worts statt, sondern auf der sprachlichen Ebene im Kopf. Ein
anderer Grund: Das Publikum der bildenen Kunst ist seit dem Siegeszug
der abstrakten Ästhetik mit Bilder vertraut, die eher auf sensuelle
Stimulation zielen als auf realistische Abbildung. Literaten hingegen
sehen sich weiterhin mit der Erwartung von Sinn konfrontiert. Die
faszinierenden Effekte der digitalen Technologie scheinen da nicht viel
zu helfen. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/intro-simanowksi.htm
***Einleitung: Helen Thorington
Wir wissen nicht, was Kunst in 20 oder 30 Jahren sein wird, aber wir
werden gewiss nicht mehr in der gleichen Weise über sie sprechen, so wie
wir heute anders über Performance-Kunst sprechen hinsichtlich ihrer
genrespezifischen Herkunft. Das Werk dieser Gruppe kann man als
algorithmische Poesie beschreiben. Die Mathematik (die Programmierung)
steht im Dienste der Kunst, der Synthese, des menschlichen Denkens und
Fühlens - eine Kunst des Übergangs. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/intro-thorington.htm
***Jean-Jacques Birgé: Introduction 
Er ist kein Programmierer, produziert keine Director-Arbeiten, dennoch
spielt er eine wichtige Rolle für die anderen Künstler dieser Gruppe,
für deren Arbeiten er oft den Sound erstellt. Birgé ist Musiker,
Komponist, Produzent, Filmemacher, Autor und gestaltet
Multimedia-Live-Shows seit 1965. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/birge-intro.htm
***Jean-Jacques Birgé: Interview 
Ich lehre auch, aber nicht viele junge Leute haben genug
Allgemeinbildung um folgen zu können. Sie hängen fest in einem Musikstil
als sei der Stil nichts. Das einzig wichtige ist, dass einem geglaubt
wird. Mein Stil ist philosophisch und hat nichts mit Mode zu tun.
deswegen könnte er dauern! ... Ich glaube noch immer, wir sollten die
Welt ändern. es läuft alles verkehrt herum. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/birge-interview.htm
***Nicolas Clauss: Introduction 
Die weitere Entwicklung seines Werks wird zeigen, ob er weiterhin
kreativ sein kann, ohne sich tiefer aufs Programmieren einzulassen.
Digitale Künstler mit bescheidenen Programmierkenntnissen kommen oft zu
einem Punkt der Wiederholung und des Selbstplagiats: unfähig das
umzusetzen, was ihnen vorschwebt, oder, schlimmer noch, unfähig, über
das hinauszudenken, was sie ke/önnen. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/clauss-intro.htm
***Nicolas Clauss: Interview 
1999 kam ich von einer sechsjährigen Reise durch Asien und Australien
zurück. Ich hatte einige Shows in Frankreich und wollte sehen, was alles
mit Computer möglich ist. Dann sah ich in einer Ausstellung die CD-ROM
Alphabet. Ich war beeindruckt, fragte herum, erfuhr, dass die Basis eine
Software namens Director ist. Ich kaufte die Software und arbeitete
damit wie ein Verrückter für drei Monate. ... Mein Ziel ist das
Experiment mit dem Raum zwischen Video, Interaktion und Malerei - und
ich finde es sehr aufregend. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/clauss-interview.htm
***Nicolas Clauss: Review 
In Mechanical Brushes ruft Clauss das Ende der Malerei aus. Es ist ein
ist moving still life, das an Légers Ballet mécanique und an die
Technikeuphorie der Futuristen erinnert. Der Pinsel verkörpert nicht
länger das angemessene Werkzeug, er dient nur noch als Symbol seiner
eigenen Überflüssigkeit. Der Pinsel der digitalen Bilder ist der Code;
Malerei ist, in ihrer Materialität, Text geworden. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/clauss-review.htm
***Frédéric Durieu: Interview 
Das Ziel von all dem ist Poesie. Ich nenne es algorithmische Poesie. Ein
Gedicht ist ein Text der Poesie generiert, wenn ich ihn lesen. Der Code,
den ich zu schreiben versuche, ist ein Text, der Poesie generiert, wenn
der Computer ihn für mich liest. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/durieu-interview.htm
***Frédéric Durieu: Review (The Body in Cyberspace: Invented, Morphed,
Generated, Dismissed)
Viele von Durieus Werken handeln von grotesken Körpern. In Autoportrait
kann man Durieus Gesicht verunstalten, in Puppettool kann man Tierleiber
manipulieren. Was steckt hinter diesem Spiel mit dem digitalen Körper?
Wie steht es mit dem (grotesken) menschlichen Körper: im Cyberspace, in
Real Life? Und wie beeinflussen das Verschwinden, Neuerfindung und
Modellieren der Kürper online unsere Selbstverständnis und reales
Körpergefühl? Einige Anmerkungen zur Diskussion des virtuellen, cyborg
Körpers und zu Beispielen der Body Art online. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/durie-review.htm 
***Jean-Luc Lamarque: Introduction 
Als ich Pianographique einem Freund zeigte, wusste diese nicht, wohin
mit seiner Begeisterung. Man kann einen Backbeat oder einen Background
Sound einstellen und dann mit dem Sound improvisieren. Visuelle Elemente
ergänzen den Effekt der Soundmanipulation. Pianographique ist
interessant in zweierlei Hinsicht: als Werkzeug für Kunst und als
künstlerisches Werk. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/lamarque-intro.htm
***Jean-Luc Lamarque: Interview 
Als ich 1992 Pianographique machte, war ich sehr beeinflusst durch Dada,
Surealismus, Collage Technik und Experimentalfilme wie die von Oscar
Fischinger, der an der synästhetischen Beziehung von Sound und Image
arbeitete. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/lamarque-interview.htm
***Antoine Schmitt: Introduction 
Schmitts Ästhetik ist minimalistisch. Der Philosoph, Künstler und
Programmierer, sie alle sind präsent in Schmitt — eine seltene
Verbindung. Es ist wichtig zu sehen, wie Objekt orientiertes
Programmieren mit Hoffnung und Nutzen für die Menscheit beseelt werden
kann.-
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/schmitt-intro.htm 
***Antoine Schmitt: Interview 
Ich befinde mich am Schnittpunkt von praktischer und künstlerischer
Herausforderung. Ich benutze das Programmieren, um 'Plastik' -Kunst zu
erzeugen, also Objekte oder Situationen. Mein Augenmerk liegt auf der
Spannung zwischen dem, was passieren wird. Programmieren ist der beste
Weg, dies zu erforschen. Im Falle von Avec determination liegt die
Spannung zwischen dem Verlangen aufzustehen und den Schwierigkeiten,
dies zu tun - sowohl im metaphorischen wie physischen Sinne. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/schmitt-interview.htm
***Antoine Schmitt: Review 
Wie Rilkes Panter so besitzen auch Schmitts Kreaturen das Doppelleben
eines Symbols. Sie representieren, was sie sind: ein Panter, eingesperrt
in einem Zoo, sowie programmierte Strichwesen, gefangen in einem Kasten.
Sie bezeichnen zugleich die Grenzen der Zuschauer selbst. ... Am Ende
aber verstehen wir: Es geht nicht darum, ob wir diese Kreaturen aus
ihrer Box befreien können obgleich der Programmierer die Optionen
kontrolliert. Es geht darum, dass wir um alles in der Welt hoffen (oder
hoffen sollten), dass er sie wirklich kontrolliert. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/schmitt-review.htm
***Servovalve: Introduction 
Man ist beeindruckt von der minimalistischen Kongruenz des Visuellen und
Akustischen in servovalves audio-visuell-interaktiven Shockwave
Projekten. ... ligne de ville ist mein Favorit. Mach das Licht aus,
schalt auf Vollbild und dreh die Lautsprecher auf. Der Sound besteht aus
Background Loops; wenn die Graphik sich ändert, spielt einer der
verschiedenen reinen Töne. Es ist ein kosmisches Stück, wie die
Architektur des Himmels... -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/servovalve-intro.htm
***Servovalve: Interview 
Unsere Gemeinsamkeit ist der Einsatz von Director wegen seiner
Erkundungsmöglichkeiten. ... Hier enden die Geminsamkeiten. ... Jeder
drückt seine eigene Sensibilität ausy ... und glücklicherweise nutzen
wir dieses Werkzeug nicht in derselben Weise ... ein Trash-Metal-
Gitarrist und ein Country-Gitarrist spielen beide die Gitarre ... Wir
bilden unser Instrument und spielen damit ... manchmal teilen wir es
miteinander. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/servovalve-interview.htm
***Servovalve: Review
Wie Joan Brooks McLane in Early Literacy erklärt, unterscheiden kleine
Kinder nicht zwischen Zeichnen und Schreiben. Die Buchstaben sind Linien
und Formen genauso wie Buchstaben. Unsere Kultur verlangt, dass das Kind
alphabetisiert wird und die Linien auf Buchstaben reduziert. ... Es ist
genau dieses Oszillieren zwischen den unterschiedlichen Seinsweisen
einer Inskription: als etwas zum Sehen und als etwas zum Lesen, was
Servovalve in seinem Werk nurb untersucht. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/servovalve-review.htm
***Konkrete Poesie in analogen und digitalen Medien 
Konkrete Poesie ist visuell nicht weil sie Bilder einsetze n würde,
sondern weil sie die optische Geste der Wörter ihrer semantischen
hinzufügt. Die Philosophie hinter dieser Wendung zum Typographischen
ist, die Wörter von ihrer repräsentierenden Rolle zu befreien - hin zur
reinen Sichtbarkeit: das Bild um seiner selbst Willen. Andererseits wird
im dekonstruktiven Spiel mit der symbolischen Ordnung der Sprache die
Attacke auch auf soziale Ordnungsmuster gesehen. Ist digitale konkrete
Poesie eher der einen oder der anderen Intention verpflichtet? Über
historische Vorläufer, Manierismus, Ästhetik des Spektakels und das
l'art pour l'art des Programmcodes. -
http://www.dichtung-digital.org/2003/parisconnection/concretepoetry.htm

NÄCHSTE AUSGABEN
3/2003 (Nr. 29): Gastedition von Loss Pequeño Glazier zum Thema
"Language & Encoding" mit Beiträgen u.a. von:
Lev Manovich: Culture after Software: a Program for Post-media
Aesthetics
Loss Pequeño Glazier: Poetics of Programming
John Cayley: Reprogramming Performances of Writing
Alex Galloway: Conflicting Organizational Designs
Lisa Jevbratt: Talk Back
Michael Mateas: Doubled System
Jonathan Minton: Word For Word: Encoding, Networking, and Intention
Phoebe Sengers: The 'Embedded World' of AI

4/2003 (Nr. 30): Gastedition von Marku Eskelinen: Scandinavian Special:
Anders Fagerjord: Four Axes of Rhetorical Convergence
Teemu Ikonen: Moving text in avantgarde poetry
Jonas Ingvarsson: Notes on the machine produced subjects in Swedish
prose fiction
Aki Järvinen: The Elements of Simulation in Digital Games (Grand Theft
Auto: Vice City)
Lisbeth Klastrup: Pause before theory: Interactivity and its discontents
Torill Mortensen: The Geography of a Non-place
Jesper Olsson: Writing Through the Data Banks. Notes on Poetry and
Technology in the Swedish 1960s
Ragnhild Tronstad: The MUD Adventure: Questing as Game, Performance &
Seductive Discourse
Jill Walker: Spam, Bots and Hoaxes: Fictional Relationships
Raine Koskimaa: tba

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contributions on digital aesthetics - ISSN 1617-6901
Herausgeber: Roberto Simanowski
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