Re[4]: [rohrpost] Workshop Freie Software

[Henning Ziegler <hziegler@zedat.fu-berlin.de>]

Lieber Alvar, Florian, Egedius,

FF> By the way: Meine letzte Freundin war Feministin und die davor bei
FF> Microsoft. Irgendwas scheine ich falsch zu machen.

Herzliches Beileid zu der davor.

FC> Ich glaube aber, Dich allmählich zu verstehen: Daß Du als
FC> Oekonux-Geschädigter "Freie Software" als ein politisches Opt-In-Modell,
FC> eine Art Gesellschaftsvertrag eines linken Humanismus ansiehst, den man
FC> - völlig d'accord - nicht unbedingt mag oder zumindest nicht zwangsweise
FC> unterschreiben will.

Genau, doch um wenig Anderes geht es in der Open-Theory-Liste und ging auf der
Oekonux-Konferenz (falls du da warst), und natürlich in Stefan Meretz' "Von der
freien Software zur freien Gesellschaft". Ich wehre mich einfach dagegen,
freier Software ein Veränderungspotential zuzuschreiben (um auch
wieder auf den Ursprung der Diskussion, den Workshop, zurückzukommen.)

FC> Meine Nutzung Unix-artiger Betriebssysteme folgt höchst pragmatischen
FC> Motiven, ebenso meine Nicht-Nutzung von proprietären Betriebssystemen.
FC> Ich nehme an, Windows-Nutzer sehen es auf ihre Weise genauso. Deshalb,
FC> und damit kommen wir auf die Ursprungsdiskussion zurück, ist es sinnlos,
FC> solche Leute zu freien Betriebssystemen bekehren zu wollen.

Nichts anderes war mein Punkt, also gehen wir zusammen ein Bier trinken
während die Jungens ihren Workshop veranstalten. ;-)

AF> Diese Frage steht für mich immer noch unbeantwortet im Raum.
AF> Vielleicht könntest Du mir kleinem Dummerchen mal erklären was Du damit
AF> meintest?

Das dürfte jetzt doch in der Diskussion klar geworden sein, oder? Wenn
nicht, erklärt der Herr Egedius das sicher auch gerne, Stichwort
(Deckung!) "Aufklärung".

Beste Grüße

Henning

-- 

Henning Ziegler, Berlin
http://www.henningziegler.de


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AF> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
AF> Hash: SHA1



AF> - -- Alvar Freude <alvar@a-blast.org> wrote:

>> Hallo Henning,
>> 
>> -- Henning Ziegler <hziegler@zedat.fu-berlin.de> wrote:
>> 
>>> AF> Trotzdem habe ich mich bewusst dafür entschieden, was aber nicht
>>> heisst, AF> dass ich nichts kritisieren darf.
>>> 
>>> Genau da liegt das Problem auf das ich die ganze Zeit hinaus wollte,
>>> und das weder auf der Oekonux noch auf Saveprivacy diskutiert wurde.
>>> Viele Statements (in Deutschland) zu "freier" Software und auch zu
>>> linker Politik setzen erst _nach_ einem aufklärerischen Menschenbild
>>> an. Man habe sich "bewusst" für etwas entschieden. Wenn man ein solches
>>> Menschenbild philosophisch nicht vertritt, z.B. mit Judith Butler,
>>> Laclau und ähnlichen Theoretikern Richtung Gender oder Supermoderne
>>> abzweigt und nicht den Hegelianischen Weg mit der Kittlerjugend
>>> weitergeht, bekommt man große Probleme, der "freien" Software sozusagen
>>> ihre Anführungsstrichlein zu nehmen. Noch schieriger wird's, wenn man
>>> auch noch politisches Interesse setzen will, aber dazu haben wir ja
>>> Foucault.
>> 
>> tut mir leid, ich kann Dir nicht ganz folgen. Auf was wolltest Du
>> hinaus, außer auf das Aufzählen von (Medien-) Theoretikern?

AF> Diese Frage steht für mich immer noch unbeantwortet im Raum.


AF> Vielleicht könntest Du mir kleinem Dummerchen mal erklären was Du damit
AF> meintest?

AF> Danke!


AF> Ciao
AF>   Alvar

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