geert lovink on Fri, 3 May 2002 10:49:23 +0200 (CEST) |
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[rohrpost] KHM: Vorlesungsreihe über digitale Bilder |
From: "roemer" <roemer@khm.de> Von Display bis Imageneering. Codes und Kontexte digitaler Bilder. Eine Vortragsreihe der Fächergruppe Kunst- und Medienwissenschaften. Verantwortlich: Hans Ulrich Reck und Stefan Römer Overstolzenhaus, Rheingasse, Beginn 19 Uhr, Eintritt frei Die Vorträge dieser Reihe befassen sich mit dem Thema digitale Bildfunktionen und ihre Kontexte. Sie stehen vor allem unter der Frage: Was sind die Codes? Und: Wie werden sie definiert? Kann man aus den flutartig erschienenen Anthologien zum Thema »Bild« vor allem erfahren, dass die dort interdisziplinär versammelten Theorien wenig gewinnbringend für die einzelnen Forschungsdisziplinen sind, so ist wohl unbestritten, dass Bilder als massenmediale Erscheinung im letzten Jahrzehnt extrem an Bedeutung zugenommen haben. Vermutlich muss man von dem Anspruch Abschied nehmen, dass mit einer Theorie alle Bilderscheinungen erklärbar sind. Es geht bei dieser Vorlesungsreihe auch um eine Reflexion der zehnjährigen Erfahrungen an der KHM mit der Ausbildung in allen Bereichen der Bildkonstruktion. Aus der Sicht der Kunst und der visuellen Kommunikation werden Fragen der Bilder, der digitalen Bildtechnologien sowie der institutionellen Kunst- und Gestalterausbildung diskutiert. Dabei wird auch die vor zehn Jahren etablierte Idee von der Kunstausbildung mit »Neuen Medien« im mittlerweile veränderten künstlerisch-wissenschaftlichen Kontext befragt. Die Vortragsreihe wird durch eine Einführung in das Thema vor dem ersten und eine Schlussdiskussion nach dem letzten Vortrag begleitet. Der einzelne Vortrag wird jeweils mit einer kurzen Zusammenfassung der vorherigen Vorträge eingeleitet. Diese Vortragsreihe ist Bestandteil des Forschungsprojekt »Informatik, künstlerische Praxis und Kunstheorie der digitalen Bildtechnologien«, das Teil des bundesweiten Forschunsprojekts »Kulturelle Bildung im Medienzeitalter« der Bund-Länder-Kommission ist. Die einzelnen Vorträge: Hans Dieter Huber "Ästhetik der Irritation" 7. Mai 2002 Der Vortrag fragt nach der spezifischen Differenz von künstlichen Bildern zu alltäglichen Wahrnehmungssituationen. Die Differenz wird bemerkt und irritiert als solche. Die Frage stellt sich, wie ein Beobachter mit dieser Irritation umgeht, welche kognitive und soziale Funktion solche Irritationen für die Entwicklung von Gesellschaft haben und welche Rolle Codes und Programme dabei spielen. Hans Dieter Huber ist seit 1999 Professor für Kunstgeschichte der Gegenwart, Ästhetik und Kunsttheorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Nach einem Studium der Malerei und Grafik an der Akademie der bildenden Künste in München sowie der Kunstgeschichte, Philosophie und Psychologie in Heidelberg promovierte er im Fach Kunstgeschichte mit der Arbeit System und Wirkung. Interpretation und Bedeutung zeitgenössischer Kunst (München 1989). Claus Pias "Bilder der Steuerung" 21. Mai 2002 Die Information digitaler Bilder läßt sich auf verschiedenste Weise gestalten, skalieren und optimieren. Ihre Konstruktionen oder Abstraktionen dienen dazu, Kompliziertes einfach und Langsames schnell zu regeln und zu kontrollieren. Und es spricht einiges dafür, daß die originäre Leistung digitaler Bildformen nicht im Fotorealismus Hollywoods zu suchen ist, sondern überall dort, wo ihr Vergessen Grundlage effektiver Verwaltungstechniken ist. Claus Pias ist Medienwissenschaftler an der Bauhaus Universität Weimar. Arbeitsfelder: Technikgeschichte, Medientheorie. Veröffentlichungen: Kursbuch Medienkultur (mit J. Vogl / L Engell), Stuttgart 1999; Computer Spiel Welten, München 2002; Mitherausgeber mehrerer Buchreihen Tom Holert "Globalizität. Codes und Repräsentationen des Globalen " 4. Juni 2002 Welche Role spielt das Globale in den Image-Strategien von weltweit operierenden Marken? Die phantasmatischen Info/Lifestylekulutren, die Konzerne wie Nike oder Microsoft produzieren, um Märkte erfolgreich auf Milieus abzubilden (und umgekehrt), basieren auf Mythologien des Branding und der Globalisierung. So entstehen Selbstbeschreibungen, die permanent zwischen dem Besonderen und dem Allgemeinen, dem Lokalen und dem Globalen, der Differenz und der Identität usw. vermitteln. Entscheidende Funktionen in dieser mythologischen Vermittlungsarbeit übernehmen Bilder ? nicht zuletzt das Bild des Globus. Saberth Buchmann "Unauffällige Verwandte" 2.Juli 2002 Künstlerische Arbeiten aus dem Umfeld der sog. Conceptual art werden erörtet, die in der Zeit zwischen 1968 und 1972 entstanden sind: Denn kennzeichnend für diese spezifische historische Phase sind Entwürfe einer auf Information gegründeten Phänomenologie der Wahrnehmung, die eine im hohen Maß ambivalente Auseinandersetzung mit einem explizit technisch codierten Informationsbegriffs zu Tage befördert, der beispielhaft von der damals populären Art&Technology-Bewegung vertreten wurde. Sabeth Buchmann, Kunsthistorikerin, künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität der Künste, Berlin; z.Zt. Teilzeitvertretungsprofessorin an der der Hochschule für Bildende Künste Hamburg, regelmäßige Veröffentlichungen in Kunstzeitschriften; Mitherausgeberin der Künstler/innenzeitschrift "A.N.Y.P.", Dissertation zum Thema: "Technologie als kulturelle Konstruktionslogik: Exemplarische Analysen zum Produktionsbegriff in der Conceptual Art", Mitherausgeberin des Readers "geld*beat*synthetik*, Berlin/Amsterdam 1996 -- Dr. Stefan Roemer Kunsthochschule für Medien Academy for Media Arts Peter-Welter-Platz 2 50676 Koeln *49-221-20189-320 ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/