| Matze Schmidt on 29 Sep 2001 12:47:24 -0000 |
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| [rohrpost]Liesmich |
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
wir gratulieren zum Kauf des vorliegenden Ready-Mades, eine
CD-ROM mit Kriegsspiel. Die "Entwickler-Teams haben sich
bemüht, (...) ein ausgereiftes, inhaltlich interessantes und
unterhaltsames Multimedia-Produkt zu erstellen."
Daß sog. Multimedia und Film die kollektiven Fantasien speisen,
ist bekannt. Weniger anerkannt ist ihr Effekt in
Krisensituationen. Sie bereiten vor, mit ihnen lassen sich
zukünftige und vergangene Katastrofenszenarien trainieren, die
entworfen wurden, um wirklich zu werden.
Die Apokalypse ist aber nicht das Produkt aus dem Hause
"böse Medien", sondern die Verkürzung der Entscheidungen über
Prozesse auf die 1 Person, den einen "Entscheidungsträger"
(den Präsidenten, den Soldaten usw.), die Täter, die Opfer,
den a-historischen Unzusammenhang.
Die Stellvertreterpolitik, die politische Arbeitsteilung ist,
ist einfacher zu konstruieren, als die Mit-Beteiligung am
Geschehen. Dieser Reduktionismus kommt von folgenden folgenden
Adressen:
Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika
Regierung der Bundesrepublik Deutschland
EU
NATO
CNN
der User
etc.
Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem neuen historistischen
Planspiel.
Ihr undergroundserver
_____________________________________________________________
Mit einer solchen ad-hoc geführte Antianalyse kann man arbeiten. Mit dem
Lounch einer neuen Webseite des undergroundserver (http://www.
undergroundserver.de) setzte nach der Zerstörung der "Twin Tower" des
World Trade Center, dem "Doppel-Phallus" in New York, und der Zerstörung
tausender Menschenleben am 9.11.2001, ein schneller, vorschneller
Aktivismus ein, ein Abarbeiten der aufgestauten nun entladenen - folgt
man der Freud'schen Techno-Metaphorik (angelehnt an die Funktionsweisen
der alle metaphorischen Fantasien der Industriellen Revolution speisenden
Maschine, der Dampfmaschine) - libidinösen Energie. Daß die "terroristische
Bedrohung" libidinös besetzt ist (Slavoj Zizek. "Willkommen in der Wüste
des Realen" http://www.zeit.de/2001/39/Kultur/200139_zizek.html [26.9.2001])
zeigt, wie stark Symbole in ihrem Objektsein ihre symbolische Wirksamkeit
erst eröffnen, wenn ihnen ein Defekt eintritt. Analog zur defekten
Maschine, deren Funktionsweise dann offenbar wird, wenn sie im Zug der
Reparatur geöffnet wird, erscheinen die gitterartigen Reste des WTC wie die
Raster einer ehemaligen Urbanität, wie sie nur von Bildern nach einem Krieg
bekannt sind. Sie sind jetzt das, was in Szenarien des Begehrens der
Kriegslust ausgeblendet bleiben soll, aber mit zum Beweis des erfolgreichen
Schlags dient, ehemalige Bausteine, ehemalige Konstruktionen,
tote Reste die in den Bilderkanon eingehen. Auch die
Atombomenabwurfgedächtniskirche in Hiroschima sollte vor ihrer Bestimmung
zum Mahnmal zunächst abgerissen werden, die Dresdener Frauenkirche,
zerstört 1945, wird wieder aufgebaut, sponsored by IBM
(http://www.frauenkirche-dresden.org/). Ein "Pearl Harbor"spiel ist
ebenfalls Rekonstruktion. Machen wirs wie die beiden Künstler, die ehemalige
KZ-Gebäude zerschredderten oder wie die Einstürzenden Neubauten, die ihre
Karriere begannen als die Kongresshalle in Berlin (heute "Haus der Kulturen
der Welt") 1980 einstürzte. Oder machen wirs wie Daniel Liebeskind, der
die Fragmentierung eines architektonischen Gebildes zerbildet.
Bekannte historische, dromologische (Virilio) Katastrofen-Schocks wie der
Untergang der Titanic zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder die Entgleisung
eines deutschen Hochgeschgwindigkeitszugs, eines ICE 1998 in Eschede, legen
nahe, von der Unbeherrschbarkeit der Technik zu sprechen, in die der Unfall,
das Scheitern immer mit eingebaut ist. Es läßt sich aber eine gewisse
Arroganz diesem Umstand gegenüber vermuten. Die berüchtigten
"Kollateralschäden" des Golfkriegs 1991 oder der Bombardierungen
Jugoslawiens durch die US-amerikanische Armee 1999 machen 'das', 'was'
immer als Differenz zur indifferenten weil austauschbaren Maschine gesetzt
wurde, nämlich Menschen zum quantifizierten Objekt; seit Auschwitz ein
Allgemeinplatz. Diese Mensch-Maschine-Differenz wird jedoch mit den
Ummantelungen (Züge, Flugzeuge, Automobil) des menschlichen Körpers und
den Eingriffen (Herzschrittmacher, Ultraschall) in den menschlichen Körper
und den Überwachungen des menschlichen Körpers (Closed Circuit TV, GPS,
Internet) eine andere. Die Arroganz ist also eine, die mit einem Komplex
der sog. Entmenschlichung konfrontiert ist. Das Problem der
Verselbstständigung der Technik - 1941 Piloten und Kamikaze-Piloten als
Bomben; 1990/91 Missilles und Drohnen. Ein Problem auf höchstem
Niveau.
Was geschieht auf anderen Niveaus? Man redet über Cybercops und
Cybersoldaten, die mit ihren realen Okular-(quasi)Implantaten, gesteuert
vom zentralen fliegenden Auge, sie de-virtualisieren gescante 3D-Geografie.
Man redet von Autonomieideen, dem "eigenen Server", unabhängigen Funk-LANs
und physisch-personellen Netzwerken gegen die Subjektkontrolle durch
Echelon und Polizei. Von neuen hybriden Managementabläufen träumt man, die
sich der totalen Verwertung der Tätigkeiten durch Kapital entziehen oder
sich ihr stellen. Die Verquickung von Wirtschaft, Krieg und Begehren ist
noch lange nicht ausgelotet, oder schon zuviel? Zigarettenrauchen wird
beinah zur Kriegsanleihe, wenn die deutsche Regierung 3 Milliarden
Tabaksteuerhöhungen für die "Innere" und äußere "Sicherheit" ausgeben
will.
Während ich hier also so vor dem Laptop sitze, Kekse esse und Brian Eno
(Autor von "The Microsoft Sound.wav) höre, um mich zu beruhigen, frage
ich mich: Warum nochmal die Aura der Kriegsspiele (am PC und im Realraum)
aufzeichnen und entziffern? Was sagt ein Ready-Made nach 90 Jahren
Duchamp? Läßt sich noch eine Skepsis formulieren, die systematisch den
militärisch-industriell-politischen Komplex nicht nur beschreibt? Wozu
das Kokettieren mit einem Underground, dessen Funktion doch die ist,
den Mainstream mit neuen Potentialen zu füttern - was vom Mainstream her
gedacht ist, wobei sich am Ende einer eventuellen Gedankenkette alles
in diese Pluralität aufzulösen scheint, daß Krieg und Pazifisten
nebeneinander stehen würden. Binäres Denken mit pluralistischer Oberfläche
hilft, weil es komplexitätsreduzierte Verhältnisse schafft. Dafür braucht
es politischen Spielraum, warum nicht einen kostenlosen Ego-Shooter für
alle Amerikaner, die wir kurz gewesen seien? ("Heute sind wir alle
Amerikaner." Peter Struck, Vorsitzender der Bundestagsfraktion (Deutsches
Parlament) der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, in der Sondersitzung
am Tag nach den Terroranschlägen von New York und Washington) Virilios
Statement von 1990, daß angesichts der Bilder des Krieges in Echtzeit gerade
noch genügend Zeit für den Reflex bleibt (Paul Virilio. _Krieg und
Fernsehen_. Frankfurt am Main: Fischer, 1997 (1993) S.18., würde ein
Ballerspiel (z.B. Doom, oder "Pearl Harbor") voll gerecht werden.
Genau das deckt sich mit verbreiteten Wahrnehmungen des Golfkriegs zu
Beginn der 1990er Jahre: Kriege werden wie Computerspiele, der Abstand von
Virtualität zu Realität ist der Signal-Wirkungs-Abstand. Wo steht das
geschrieben, kann sich jemand erinnern? "Let's rage". Greift eine
Entschleunigung, wenn die totale Beschleunigung eingetreten ist? Eine
mögliche verspätete Re-Kapitulation und Reminiszenz? War Krieg den jemals
realer als Frieden? Die Kritik an den medialen Systemmaschinen basiert etwa
bei Virilio auf einer "anthropologischen Rückbindung der Medien- und
Technikgeschichte" (Georg Christoph Tholen. "Geschwindigkeit als Dispositiv.
Zum Horizont der Dromologie im Werk Paul Virilios Auszug, vollständiger Text
erschienen in: Joseph Jurt (Hg.), Von Michel Serres bis Julia Kristeva.
Rombach Verlag [Reihe Litterae, Bd. 69], Freiburg 1999, S. 135-162.
http://www.uni-kassel.de/wz2/mitglieder/tholen/texte/thovirilio.pdf
[26.9.2001]). Eine Bindung des Technischen an ein Ursprüngliches, womit sich
alles weitere evolutiv nahezu monokausal auf einen Punkt zurückführen läßt.
In Stanley Kubriks Film _2001: Odyssee om Weltraum_ ist aber der Ursprung
des Menschseins/-werdens nicht friedliches harmonisches Zusammenleben,
sondern die Entdeckung der Waffe. Menschheitsgeschichte beginnt hier mit der
negativen Technikgeschichte (auch Terroristen haben Missiles, sie sehen nur
anders aus und sind DIY und LowTech).
Warum also nochmal oder überhaupt und (z.B.) nach Tucholsky schreiben? Wo
doch das Reale (wissenschafts-)fiktionaler erscheint als die Fiktion? Eine
Antwort könnte im Modell der "Surfiction" liegen. (Raymond Federman
_Surfiction: Der Weg der Literatur_. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1992.
Eine Präferenz für eine spezifische symbolische Arbeit, "allerdings nicht,
weil sie Realität nachahmt, sondern weil sie die Fiktionalität der
Wirklichkeit offenlegt (erinner Klee's Diktum Kunst mache sichtbar). Diese
Erweiterung von surreal in überfiktional eröffnet einen anderen Horizont
als den der Zurkenntnisnahme technischer Bilder. Und wenn die Fiktionen auch
oft wie Blaupausen für das Real-Fiktionale sind (Gibson, Lem, Huxley etc.),
die Bedeutungsproduktion der Texte und Bilder ist es, die an bestimmten
kurzen Stellen zu enden scheint, dann wenn etwas eintritt, was ein Primat
des Reellen über die fiktionalen Wirklichkeiten herstellt, der Fall mit
Todesfolge, wo aus der Sicht der Überlebenden alles Symbolische beendet ist.
Wenn man daran glauben möchte, daß alles auch ganz anders ein könnte
(Wittgenstein), so ist das Enden dessen was wir real nennen zunächst wie das
Enden des anderen Möglichen/möglichen Anderen innerhalb dieses Realen, weil
Optionen ausgeschaltet werden. Mit ausgeschalteten Möglichkeiten entstehen
jedoch neue Bedingungen, oder anders, die Be-Dingung des Normalen und
Erwarteten ("Es sah aus, als würde es ein schönen Tag werden" schreibt
sinngemäß jemand in einer Mailingliste über den 11.9.2001) zwingt offenbar,
durch einen zweiten Akt den Normalzustand wiederherzustellen, so wie Clint
Eastwood den ewigen Konflikt mit dem Widersprüchlichen damit zu beenden
hofft, indem er einfach alles erschießt. Diese Autoagression gegen das Andere
im Selben läßt sich innerhalb eines Mulitmediums vollziehen. In "Pearl
Harbor" geschieht das mit geschichtlichem Hintergrund vor geschichtlicher
Kulisse - nochmal versuchen etwas zu gewinnen, was längst verloren ist; im
Drama nachholen was nicht mehr einzuholen ist, Geschichte umdrehen, das
Kontinuum verlassen, fiktional alternativ werden, historische Linearität
verlassen.
Lizenbedingungen / Haftungsbeschränkungen
Da Software 'naturgemäß' komplex ist und nicht immer fehlerfrei sein kann,
garantiert der undergroundserver nicht, dass die vor 10 Jahren, während des
Golf-Kriegs schoneinmal stattgefundene Debatte um die echte und die
unechte Realität nicht wiederholt wird.
"Und gerade jetzt, wo wir es mit der harten Wirklichkeit einer
Katastrophe zu tun haben, sollten wir uns der ideologischen und
fantasmatischen Koordinaten erinnern, die ihre Wahrnehmung bestimmen.
Hat der Zusammenbruch der WTC-Türme überhaupt etwas Symbolisches,
dann doch weniger in der altmodischen Vorstellung vom "Zentrum des
Finanzkapitalismus", sondern vielmehr darin, dass die beiden
Türme für das Zentrum des virtuellen Kapitalismus standen, der
Finanzspekulationen, die von der Sphäre der materiellen Produktion
abgekoppelt sind. Die ungeheure Wucht der Anschläge lässt sich nur
vor dem Hintergrund jener Grenze erklären, die heute die
digitalisierte Erste Welt von der "Wüste des Realen" der Dritten
Welt trennt. Das Bewusstsein, in einem isolierten artifiziellen
Universum zu leben, erzeugt die Vorstellung, ein ominöser Agent
bedrohe uns ständig mit totaler Vernichtung." (Slavoj Zizek.
"Willkommen in der Wüste des Realen" http://www.zeit.de/2001/39/
Kultur/200139_zizek.html [26.9.2001])
Damals, so erinnert man, trafen die thesenhaften Analysen, die die
Feuilletons von Virilios Einsichten in den Krieg und die Medien
adaptierten, der Krieg sei wie eine Simulation, die sich auf den
Schirmen der TV-Sets und Computer abspielte ins Schwarze. Man
wollte verschwörungstheoretisch über eine Trennung in Reales und
Medien/Vermittlung die Manipulationsfähigkeit der Adressaten, des
Publikums vorführen. Oder es erfolgte, im Sinn einer entanthropologisierten
Medientheorie, der Hinweis auf die grundsätzliche Medialität des Istigen
(des Seins). Alles was wir wüßten, wüßten wir fatalerweise aus den
(Massen-)Medien (Luhmann). Diese grobe Vereinfachung auf einen in sich
geschlossenen Zustand hin, verkennt sie geschichtliche
Zusammenhänge, die eben nicht alle kollektiv medial vermittelt sind? Die
stattdessen verspurt werden mit Inhalten, deren Wirkung der Lüge und dem
Fantasma nahekommt. Wenn es man diese Medialität in Totalität aber
anerkennt, dann sieht man, daß die Chancen ihr zu entkommen gleich Null .
sind. Denn dann gibt es keinen Archimedischen Punkt wie in _The Matrix_,
von dem aus sich Zustände beweisen ließen. Alles was da ist sind
diskursische Fälle, die durchbrochen werden, z.B. von Akten wie dem Anschlag
auf das WTC, Herkünfte und Wirkungen die reduziert werden aufs singulär
Situative mit historischem Effekt: der Sieg, das Abenteuer, die Zäsur, der
Krieg, die Schuld, das Böse, das Gute - 'große einfache Figuren'.
Vor allem wenn man davon ausgehen darf, daß Geschichte nicht nur aktiv das
Vergangene ist, sondern vor allem passiv das Zukünftige, und wenn man dann
noch der Prämisse folgt, daß man an die Unschuld von keinem glaubt (nicht
im christlichen Sinn einer Erzschuld, sondern im systemischen Sinn der
Verstrickungen) erscheint die Deutung des Anschlags als Auftakt zum offenen
Krieg um Ressourcen (Öl, Wasser) plausibel, zumal mit einem Einmarsch der
Amerikaner in Afghanistan ihr Einflussgebiet globaler wird.
Eine einfache Gleichung als Frage: Dieser Computer ist aus Öl gemacht,
woher kommt das Öl?
"Die Politik der USA, die Pipeline-Strecken aus der Region des
Kaspischen Meers (und durch den Balkan) zu »schützen«, wurde von
Clintons Energieminister Bill Richardson wenige Monate vor der
Bombardierung Jugoslawiens 1999 offen ausgesprochen: »Es geht um
Amerikas sichere Energieversorgung ...«" (junge Welt 19.09.2001)
Der undergroundserver haftet dafür, dass der Inhalt dieser dekonstruierten
CD-ROM nicht Ihren Erwartungen entspricht, denn das Spiel ist stillgestellt
und in eine Sammlung seiner Bestandteile zerlegt. Das Spiel, die
rekonstruktivistische Verfabelung der Ereignisse des Jahres 1941, ist
unspielbar, also kein Spiel mehr. Es läuft unter allen Bedingungen
fehlerhaft, d.h. es läuft nicht. "Pearl Harbor: Strike @ WAR" jedoch als
Verweigerung zu interpretieren, wäre falsch. Es handelt sich hierbei
nicht um eine Studie, oder ein "Making of ...". Dieses Nichtspiel analysiert
nicht die Programmierung oder Dramatisierung des hergestellten Materials,
welches auf der Kopplung mit der emotionalisierenden Geschichtskonstruktion
der Affektmaschine Film (Hollywood), namentlich dem ähnlichnamigen Film aus
dem Jahr 2001 beruht. Es werden nur Bausteine gezeigt, und zwar nach
ihrer Verwendung.
Der undergroundserver übernimmt keine Garantie für Erkenntnisse
und Ergebnisse aus der Sichtung des Materials soweit dies über den aktuellen
Mindeststandard des Technologieverständnisses zum Zeitpunkt der Erstellung
hinausgeht. Gleiches gilt für die Richtigkeit oder Falschheit der
entstehenden Spekulationen.
Sollte das Material Defekte aufweisen, sodass ein bestimmungsgemäßer Gebrauch
trotz sachgemäßer Bedienung nicht möglich ist, so ist das die volle Absicht.
So wie man im Kino, vor dem 3d-Computerspiel oder dem Fernsehgerät seine
Bedürfnisse nur dann selbstbeobachten kann, wenn eine Störung auftritt oder
man den funktionalen Rahmen des jeweiligen Ensembles verläßt (Zuschauer-
Film, Spieler-Inszenierung, Zapper-TV-Programme), so muß die Sichtung des
Materials quasi eine kühle sein, aber nicht cool und angeblich rational, oder
kühl in McLuhan'scher Tradition, so daß ein Mehrwert durch Minimalismus
entsteht. Kühl heißt, daß die Bilder und Texte in ihrem komplexen
Verhältnis zur "Spielwelt", die sie als Teile des Ganzen über eine
kalkulierte Steuerung herstellen sollten, heraustreten, ohne daß ihr
spielerischer, perfomativer Zusammenhang gezeigt würde. Die Komposition
besteht nur noch aus einzelnen Stimmen. Krieg und Spiel als Gesamtkunstwerk,
wie Karl-Heinz Stockhausen angesichts des Terroranschlags auf New York, die
Finanzkapitale der USA, anmerkte, verlieren ihren realen und gewinnen ihren
abstrakt symbolischen Charakter.
Darüber hinaus übernimmt der undergroundserver keine Haftung für mittelbare
oder unmittelbare Schäden, die durch die Nichtbenutzung dieses Materials
entstehen. Jedenfalls ist die Haftung für eine Einsicht in die Bedingungen,
die z.B. zum historischen Pearl Harbor führten nicht gegeben. Der Vergleich
des Anschlags auf das World Trade Center am 11. September 2001 mit diesem
Ereignis aus dem 2. Weltkrieg, verschleiert vermutlich die Tatsache direkter
machtpolitischer Interessen der USA und der westlichen Industriestaaten am
sog. "mittleren Osten" (die westliche Perspektive), indem auf den moralisch
noch einzig vertretbaren Krieg der US-Amerikaner verwiesen wird. Die USA
traten nach dem Angriff auf ihren Militärstützpunkt auf Hawaii in den 2.
Weltkrieg ein.
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